Aktuelles
Karower Postfiliale nun im Fruchthof
Was andernorts als verkehrte Welt zur Kenntnis genommen wird, ist in Karow inzwischen normal. Hier halten sich die Baustellen länger als die Postfilialen. Die mehr als fünf Jahre alte Baugrube am S-Bahnhof Karow wird trotz des von der Bahn gesetzten Fertigstellungstermins Herbst 2024 nur ab und an von einem Baggerfahrer frequentiert. Dagegen ist die Postfiliale nach nur knapp sechs Monaten von Thu‘s Blumenladen am Eck vor dem Bahnhof gut 100 Meter weiter auf die andere Straßenseite gezogen.
Seit Ende Juli befindet sie sich im Fruchthof, Bahnhofstraße 5. Vorteile für die Postkunden sind in jedem Fall längere Öffnungszeiten: Werktags von 9 bis 18 Uhr, samstags bis 15 Uhr.
Den Fruchthof gibt es schon seit 20 Jahren. Seit vier Jahren wird er betrieben von Einzelhändler Dirk Siebelist (54) und einer Kollegin. Warum der Post-Wechsel nach so kurzer Zeit? Siebelist erzählt dem »BB«, dass Thu gefragt habe, ob sie die Post übernehmen wollten, weil zu wenig Platz für ihr Blumengeschäft und die ganzen Pakete sei. Seine Mitarbeiterin ist mit Thu befreundet. »Wir haben ja ein bisschen Platz hier. Der Aufwand für uns war gering. Die Räumlichkeiten sind da und waren ja auch ziemlich ungenutzt.«…
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Spart Berlin am falschen Ende?
Diskussion im Karower »K14« zu Einsparungen im Kinder- und Jugendbereich
Wir wollen reden, erklärte der rbb und war eine Woche lang in Karow unterwegs, um Anwohner zu fragen, was sie bewegt, vor welchen Herausforderungen sie im Alltag stehen und was sich verändern sollte. Am 16. Juli dann fand im Jugendtreff »Kvierzehn« eine Abschluss-Sendung unter dem Titel »Spart Berlin am falschen Ende?« mit Verantwortlichen sowie Bürgerinnen und Bürgern statt, um über Lösungswege zu diskutieren.
Dass Berlin sparen muss, hat sich inzwischen herumgesprochen. Eine 3-Milliarden-Lücke gilt es zu schließen. Das wird in den Bezirken schmerzhaft zu spüren sein. Wie das Pankower Bezirksamt verkündete, müssen allein im Bereich Jugend und Familie in diesem Jahr 100.000 Euro gespart werden, im kommenden Jahr noch einmal 270.000 Euro.
Die regionalen Projekte sind alarmiert. Insbesondere bis Mitte Juli (bis zur Sommerpause der Bezirkspolitiker) fanden zahlreiche Demonstrationen von sozialen Trägern, Projekten und Betroffenen vor dem Saal der BVV oder in Ausschüssen statt. Der Tenor: Schon jetzt ist das Geld knapp, noch mehr kann nicht gespart werden.
Geäußert haben sich Stadträte oder Bezirksbürgermeisterin bisher nicht zu konkreten Schließungsplänen, deshalb wurde auch das rbb-Gespräch mit relativer Spannung erwartet. Doch die erste Enttäuschung keimte bereits auf, als das Expertengespann im Jugendzentrum »K vierzehn« vorgestellt wurde: Moderator Sascha Hingst begrüßte den SPD-Landesvorsitzenden und Bezirksbürgermeister von Neukölln, Martin Hikel. Neukölln? Warum nicht die Bezirksbürgermeisterin von Pankow? Weiterhin anwesend Gabriele Schlimper vom Paritätischen Wohlfahrtsverband, Maxi Stechemesser, eine junge Mutter aus Karow, und Alexander Kraus vom Bund der Steuerzahler.
Eingespielte Filmsequenzen ließen Menschen aus sozialen Projekten Karows zu Wort kommen.…
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Schlosskirche wieder unter der Haube
Es ist soweit. 71 Jahre, nachdem eine Brandbombe den Kirchturm der Bucher Schlosskirche traf und zerstörte, ist das barocke Kleinod nun wieder unter der Haube. Am 14. August wurde die sog. Laterne mit Haube per Kran aufgesetzt. Zahlreiche Neugierige sahen begeistert zu…
Die goldene Krönung mit Sonnenkreuz und Kugel wurde Ende August montiert und dann wieder verhüllt. Die feierliche Enthüllung erfolgt dann am Montag, dem 9.9., ab 17 Uhr. Um den Effekt zu erhöhen ist geplant, die vordere Plane – zur Straße Alt-Buch hin – zu öffnen, damit man einen ersten Gesamteindruck der Kirche mit Turm gewinnen kann. Für die weiteren Arbeiten am Kirchensemble wird die Plane dann wieder geschlossen. …
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Neues Panke-Quartier Buch
Im Bucher Süden soll unter dem Namen »Panke-Quartier Buch« in den nächsten Jahren ein neues Wohnquartier mit rund 650 Wohnungen entstehen. Zu dem dafür vorgesehenen Bebauungsplan fand bis 1. August die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit statt.
Das »Panke-Quartier Buch« entsteht auf den seit langem brachliegenden Flächen zwischen künftigem Pankepark und den bestehenden Wohnquartieren an der Wolfgang-Heinz-Straße. Es soll durch die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Gesobau errichtet werden. Vorgesehen sind hier zu mind. 50 Prozent bezahlbare Wohnungen nach den entsprechenden Wohnungsbauförderbestimmungen.…
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Man müsste noch mal Schüler sein…
…aber dann vielleicht in der neuen Grundschule »Unter den Bäumen« in Alt-Blankenburg, die gleich hinter dem in die Jahre gekommenen Schulgebäude und kurz vor ihrer Inbetriebnahme steht. Im September erfolgt die Übergabe an den Bauherren, den Berliner Senat, und nach den Herbstferien beginnt der Schulbetrieb. Die Kosten des Gesamtprojekts liegen bei etwa 49 Millionen Euro.
Die Bauzeit habe nur 17 Monate betragen, erzählt der Projektleiter Thorsten Thiem. Er arbeitet für die Firma Goldbeck, die Marktführer auf dem Gebiet von Logistik- und Bürobauten ist. Dank eines modularen Systems werden bei ihren Projekten vorgefertigte Betonplatten, die bis zu 12 Tonnen schwer sein können, in ein Stahlskelett eingepasst, befestigt und die Fugen vergossen. Sowohl die Stahlträger als auch die vorgefertigten Betonplatten, die schon mit Fenster und Jalousie angeliefert werden, stellt das Unternehmen selbst her. Diese Bauweise hat den Vorteil, dass im Vergleich mit herkömmlichem Bauen relativ wenig Lärm entsteht und so der laufende Schulbetrieb nebenan in der alten Grundschule weniger gestört wird.
Die Blankenburger Schule ist die vierte von 10 Schulen dieser modularen Bauweise, die dem Senat im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive übergeben werden wird …
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Sparkasse ab Oktober zu, Wiedereröffnung im Dezember
Am frühen Morgen des 15. März 2024 war in der Wiltbergstr. 5 eine Detonation zu hören. Unbekannte hatten den Geldautomaten der Berliner Sparkasse gesprengt. Durch die Sprengung wurde neben dem SB-Areal auch der Eingangsbereich der Filiale stark beschädigt.
Auf Anfrage von »BB« erklärte eine Sprecherin: »Noch immer können wir leider nur ein eingeschränktes Angebot zur Verfügung stellen. Die Filiale ist montags, mittwochs und freitags von 9.30 Uhr bis 15 Uhr sowie dienstags von 9.30 Uhr bis 18 Uhr für Beratungen geöffnet, der SB-Bereich steht nicht zur Verfügung. Im Oktober starten die Umbauarbeiten im SB-Bereich und in der Filiale. Der Standort wird dann für wenige Wochen komplett geschlossen sein.…
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»Ich liebe es, draußen zu sein«
Thomas Schneider lebt seit 31 Jahren im Wagendorf Karow
Es ist ein lauschiger, warmer Sommerabend. Die Äste der Bäume wippen kaum merklich, in der Ferne rauscht es leicht von der A 10 herüber, ansonsten krächzen ein paar Krähen und fünf Kraniche ziehen himmelhoch übers Gelände. Irgendwo sind Kinderstimmen zu hören und ein Hund bellt…
Thomas Schneider sitzt vor seinem »Häuschen« im Grünen, dreht sich eine Zigarette und blickt zufrieden in die Welt. Er genießt es, an diesem Ort zu sein – mittlerweile seit 31 Jahren. »Am besten ist es, aus der Tür zu treten und gleich richtig draußen zu sein«, sagt er. »Man erlebt die Jahreszeiten ganz anders, als in der Stadt«. Es ist eben ein Dorf und zwar ein ganz besonderes. Seine Geschichte begann im Frühjahr 1993, das Wagendorf Karow an der Pankgrafenstraße bestand damals aus etwa zehn Leuten mit ihren Wohnwagen. Ein Wagendörfler der ersten Stunde ist Thomas. 33 Jahre alt war er, als er mit Freundin und erstem Kind hierher zog. Sie kamen aus der Kreuzdorf-Wagenburg am Bethaniendamm in Kreuzberg und wurden zwangsumgesiedelt. Die Momper-Regierung des geeinten Berlins zeigte damals harte Kante gegen diese alternativen Wohnformen Westberlins. Die Wagenburgen, die vor allem von Leuten aus dem Umfeld der Hausbesetzerszene Kreuzbergs bewohnt waren, sollten weichen, um die innerstädtischen Grundstücke an Immobilienunternehmen zu verhökern.
Eine der angebotenen Brachflächen lag im Nordosten der Stadt an der Pankgrafenstraße. Die hier stehenden Schweineställe ließ der Senat abreißen und eine Schicht Sand drüberkippen. »Hier war nichts«, erinnert sich Thomas…
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