Geschichte

Wen interessiert schon Karow?
Von Häusern und Menschen (4)
In dieser Rubrik erscheinen in loser Folge und lockerer Form Beiträge über Karow, die eine Brücke vom Gestern zum Heute schlagen, Geschichtliches und Erstaunliches erzählen wollen. 
Heute wird es etwas mythisch: Es geht um die Gründung Karows, den ersten ritterlichen Anführer, die Rolle der Kerkow-Familie und des Weiteren um eine Jugendliebe und eine Gnadenhochzeit…
Der Mythos lebt: Und zwar die feste Vorstellung, dass Ritter Fridericus von Kare als Lokator (Landnehmer im Auftrag des Markgrafen) mit 135 Seelen aus der damaligen Nordmark am Anfang des Spätmittelalters (Mitte des 13. Jh.) in den Barnim zog und zwischen Panke und Deich- berg/Teichberg mit der planmäßigen Besiedlung einer neuen Ortschaft begann.

Ortschronisten wie den Pfarrer Pfannschmidt, den DDR-Historiker Maur oder den Handwerksmeister Wengler beschäftigte dieses Thema. Verbürgt ist, dass der Ritter aus der Nordmark (heute Altmark) kam, wo es noch heute ein Dorf mit dem Namen Karow (ursprünglich Kare), nahe Genthin, gibt. Nicht umsonst gilt die Altmark als die Wiege Brandenburgs. Urkundlich wird er genannt, als er 1251 eine Mühle an der Panke in dem Dorf Weddinge (heute Wedding) verkauft. Ungewiss bleibt bei Maur, ob er der erste ritterliche Lehnsinhaber von Karow gewesen ist; besiedelt wurde der Ort allerdings schon von den etwa 27 nordmärkischen Familien nach einem markgräflichen Besiedlungsplan in diesem Zeitraum. Wer war dann der Lokator? Fridericus, der in der Planungsrunde beim Markgrafen Johann I. mit am Tisch gesessen haben soll? Das allseits bekannte Landbuch des Kaisers Karl IV. von 1375 berichtet, dass 1370 ein Johannes von Gröben zwei Brüdern derer von Kare sein Lehen als so genanntes Afterlehen vermachte (nachfolgend waren die Kares durchgängig bis 1513 in Karow auf dem Rittergut ansässig). War es dieser Johannes oder seine Vorfahren? Was war in den 120 Jahren passiert? Diese Ungewissheit zum Gründungszeitraum, zu der Rolle des Ritters, den ersten Siedlern und dem Ortsnamen verfolgte vor 50 Jahren auch Dieter Wengler aus der Streckfußstraße, und er wandte sich diesbezüglich an das Staatsarchiv Potsdam…

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