Gesundheit & Forschung
Ein Leben für die Wissenschaft
Zum 5. Todestag des Bucher Molekularbiologen und Krebsforschers Heinz Bielka
Von Erhard Geißler & Detlev Ganten
Am 19. März 1929 wurde unser Kollege und lieber Freund Heinz Bielka in Gersdorf bei Görlitz geboren. Am 1. Dezember 2020 starb er nach langer schwerer Krankheit in Berlin-Buch.
Nach Buch war Bielka im Sommer 1953 gekommen, um am Lindenberger Weg 70 unter Anleitung durch den charismatischen Krebsforscher Arnold Graffi im Akademie-Institut für Medizin und Biologie seine Diplomarbeit anzufertigen. Das geschah auf wissenschaftshistorischem Boden: An gleicher Stelle war 1935 im Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung von dem späteren Nobelpreisträger Max Delbrück und seinen Kollegen Karl Zimmer und Nikolai Timoféeff-Ressovsky einer der Grundsteine der Molekularbiologie gelegt worden (»BB« berichtete).
Als Bielka auf dem gleichen Gelände zu forschen begann, war mit der Aufklärung der DNS-Struktur durch Watson und Crick auch dank der Vorarbeiten von Max Delbrück in Berlin-Buch gerade das Zeitalter von Molekularbiologie und Molekularer Medizin eingeläutet worden.
In der DDR bekam man damals von dieser wissenschaftlichen Revolution noch nicht viel mit, vor allem wegen der bis Anfang der 1960er anhaltenden Verbannung der Genetik durch Stalin. Aber Prof. Graffi veranstaltete in seiner Abteilung ein wöchentlich stattfindendes »Literaturkolloquium«, in dem alle wissenschaftlichen Mitarbeiter die jeweils neuesten biowissenschaftlichen Veröffentlichungen zu kommentieren hatten. Heinz Bielka, der sich schnell zum wichtigsten Mitarbeiter Graffis entwickelt und mit diesem zusammen schon ein Buch, ja ein Standardwerk der Onkologie über Probleme der experimentellen Krebsforschung verfasst hatte, wählte aus, welcher Mitarbeiter über welchen Forschungsbericht zu referieren hatte. Dabei gerieten immer häufiger molekularbiologische Themen in den Fokus. Graffi und seine Mitarbeiter begannen zu ahnen, welche enorme Bedeutung die Molekularbiologie für die Aufklärung der Lebensprozesse und insbesondere auch für das Verständnis des Krebsproblems hat.
Bielka wurde auch unentbehrlicher Organisator bei der Vorbereitung und Durchführung eines internationalen Cancerogenese-Symposiums, das die Deutsche Akademie der Wissenschaften 1959 unter Leitung Graffis veranstaltete. Führende Experten aus der ganzen Welt reisten an…
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Frohsinn im Hospiz?
Das Hospiz LudwigPark ist auf dem Bucher Weihnachtsmarkt mit einem Stand dabei
So viel Frohsinn hatte ich nicht erwartet. Nicht im Hospiz!
Als ich das Zimmer von Karin Gießmann betrat, wusste ich zwar von der Leiterin des Hospiz LudwigPark, Franziska Matthies, dass mich dort eine erstaunlich agile Person erwarten würde, die begeistert von sich und ihrem Hobby erzählt, aber Frau Gießmann hat mich dann doch überrascht. Munter schaute sie aus ihren Kissen heraus, den Fernseher schaltete sie sofort aus. Ausgerechnet Sport hatte sie gerade gesehen. »Ja, ich verfolge gerne Sportsendungen, ich fiebere immer mit«, erzählte sie mir fröhlich.
Es war unkompliziert, mit ihr ins Gespräch zu kommen, denn sie spricht sehr gerne über das, was sie bewegt. Mein Interesse galt vor allem ihrem Hobby, dem Häkeln. Sogar auf Facebook ist sie in einer Häkelgruppe aktiv. Das Erste, was aus ihr herausbrach, war der Satz: »Das sind hier alles Engel«. Gemeint waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bucher Hospiz’. Deshalb häkelt sie besonders gerne hübsche, kleine Engel. Auch Tiere – wie Elefanten oder einen niedlichen Fuchs, Kürbisse mit lustiger Miene, mit oder ohne Hut, verschiedene Blumen, Pflanzen, viele im gehäkelten Topf, meist mit einem lachenden Gesicht, kleine knuddelige Blumengesichter mit einem fluffigen Stängel, den schon sehr kleine Kinder gut greifen können, sie alle bevölkern das Zimmer in bunter Vielfalt. Eierwärmer je nach Saison als Blumen, Erdbeeren, Kürbisse oder Weihnachtsbäume, ihre Fantasie kennt keine Grenzen. Bei so viel Kreativität ist jede Menge Material vonnöten. Ich habe gestaunt, dass das eigentliche Krankenzimmer eher wie eine kleine Häkelwerkstatt anmutet. Überall Wolle in allen Farben und Stärken, Knöpfe, Schleifen, wo man hinsieht.
Besonders dankbar ist Karin Gießmann für die liebevolle Versorgung im Bucher Hospiz und das Eingehen auch auf persönliche Wünsche. »Das zeichnet den Ort hier aus, ich kann mir denken, dass das nicht immer so einfach gelingt, denn das Geld wird ständig knapper«, so ihr wissender Kommentar. Deshalb auch möchte sie beim Bucher Weihnachtsmarkt, der vom 12. bis 14. 12. auf dem Bucher Stadtgut stattfindet, mitwirken, um dort ihre Handarbeiten anzubieten. Nicht nur sie allein, auch weitere Hospiz-Gäste und Mitarbeiter werden dabei sein…
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