Gesundheit & Forschung
Die »Tripperburg« von Buch
In Buchs Hautklinik gab es ab 1971 eine geschlossene venerologische Station
Nichts deutet mehr darauf hin, was hinter den beige-gelben Fassaden des Hauses (1)14 im Ludwig-Hoffmann-Quartier einmal im »normalen« Krankenhausalltag der damals ansässigen Klinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten passierte. Heute ist das denkmalgeschützte Haus eines der topsanierten Häuser im Wohnquartier an der Wiltbergstraße 50.
Im Jahre 1950 war die erwähnte Klinik mit 153 Betten in das Haus 114 gezogen. Seit 1971 bis (wahrscheinlich) zur Wende gab es hier im 1. Stock auch eine geschlossene venerologische Station mit 11 Betten – im Volksmund »Tripperburg« genannt.
Chefarzt der Klinik war seit 1967 Dr. Günter Elste, der auch 1971 diese Station übernahm. Sie war buchstäblich geschlossen; die hier eingelieferten Mädchen und Frauen verbrachten Tage und Wochen wie im Gefängnis, hinter verschlossenen Türen, vergitterten Fenstern, mit im Fußboden verankerten Betten; Tage voller Enge, schlechter Luft, Erniedrigung, Gewalt und Fremdbestimmung. Ihr Alltag bestand aus Langeweile und Monotonie, Kontakte zur Außenwelt waren nicht erlaubt, auch keine Besuche, keine Post. Tageshöhepunkte waren die Mahlzeiten – und gynäkologische Untersuchungen. Außerdem führte die Klinik – ohne Aufklärung und Einverständnis der Patientinnen – Kosmetika-Tests für westdeutsche Firmen an ihnen durch. Die be- klemmende Situation rief Gewalt unter den Frauen hervor, es gab Mobbing, Zerstörungen, Fluchtversuche; Betten wurden angezündet oder Fenster eingeschlagen. Ende der 70er Jahre verschärfte die Klinik deshalb nochmals die »Sicherheitsvorkehrungen« der Station…
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Ausbildungsqualität top
Die Eckert & Ziegler SE mit Sitz auf dem Campus Buch wird zum vierten Mal in Folge von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin für die besondere Qualität seiner Ausbildung prämiert. Das Berliner Gesundheitsunter- nehmen war bereits von 2019 bis 2020, von 2021 bis 2023 und von 2023 bis 2025 Träger des Gütesiegels für »Exzellente Ausbildungsqualität«. Dabei wurden nicht nur sämtliche Pflichtkriterien erfolgreich erfüllt, sondern auch in den freiwilligen und Exzellenz-Kriterien konnten die Bucher aufgrund der langjährigen Erfahrungen punkten.
»Unseren Auszubildenden bieten wir die Möglichkeit, in einem zukunftsorientierten Wachstumsbereich wertvolle praktische Erfahrungen zu sammeln und abwechslungsreiche Aufgaben zu über- nehmen, die sowohl Gestaltungsspielraum, eigene Ideen und die Übernahme von Verantwortung erlauben«, erläutert Vorstandsvorsitzender Dr. Harald Hasselmann. »Mit einer Übernahmequote von rund 70 Prozent bieten wir jungen Talenten nach dem Ende ihrer Ausbildung zudem eine echte berufliche Perspektive.«
Die IHK hat die Ausbildung bei Eckert & Ziegler anhand von mehr als 30 Kriterien überprüft. Bewertet wurden u. a. Rahmen- bedingungen für Azubis und Ausbildungsbegleiter sowie Durchführung und Betreuung der Ausbildung. Besonders überzeugend waren hier die an die Ausbildungsrahmenpläne angepassten individuellen Einsatzpläne der Auszubildenden, sowie Maßnahmen zur Aufrecht- erhaltung des Azubi-Teams über die verschiedenen Ausbildungsberufe hinweg. Darüber hinaus beeindruckte Eckert & Ziegler damit, dass Auszubildende frühzeitig in eigenverantwortliche Projekte eingebunden und damit auch soziale Kompetenzen gefördert werden.
Eckert & Ziegler bildet Industriekaufleute, Chemielaboranten, Fachinformatiker für Systemintegration und Mechatroniker aus. Für den Ausbildungsstart am 1. 9. 2026 sind noch Plätze verfügbar. Das Unternehmen gehört mit über 1.000 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Nuklearmedizin und Strahlentherapie.
Großer Preis für Bucher Forscher
Neun der renommierten Starting Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC) mit einer Gesamtfördersumme von 13,47 Millionen Euro gehen an Forscherinnen und Forscher in Berlin, gab der ERC im September bekannt.
Wissenschaftssenatorin Dr. Ina Czyborra: »Diese hochdotierte Förderung der Europäischen Union unterstreicht nicht nur den hohen wissenschaftlichen Wert ihrer Arbeit, sondern würdigt auch das individuelle Engagement der Forscherinnen und Forscher. Zudem tragen sie mit ihrer Arbeit dazu bei, die internationale Strahlkraft des Wissenschaftsstandorts Berlin weiter zu erhöhen.«
Mit den Starting Grants sollen über eine Förderlaufzeit von fünf Jahren Forschungsvorhaben an Berliner Unis und Einrichtungen umgesetzt werden. Die Grants des ERC werden jährlich für bahnbrechende Projektideen an junge Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher vergeben. Unter den neun Berliner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die den Starting Grant erhal- ten haben, sind auch zwei Bucher Forscher: Dr. Markus Mittnenzweig vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) sowie Dr. Michael Ebner vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie im Forschungsverbund Berlin e.V. (FMP).